Die Polybahn in der Werkstatt – ein Blick hinter die Kulissen

29. Juli 2021

Seit Ende Mai werden die Wagen der Polybahn in der Werkstatt der CWA Constructions in Olten erneuert und auf Hochglanz gebracht. Wir haben das rote Bähnli in der Werkstatt besucht.

An der Rundum-Sanierung der Polybahn sind zahlreiche Spezialisten beteiligt, welche sich um die komplette Erneuerung der Bahnwagen inklusive der Antrieb- und Bremstechnik kümmern.

Nach der Anlieferung der beiden Polybahnwagen werden diese leergeräumt. «Rübis stübis wird alles rausgerissen», erzählt Andreas Rüegger, Ingenieur und Projektleiter der CWA Olten. Auch das Fahrwerk, die dicken Stahlräder mit Zugseilanschluss, werden demontiert und zur Firma Garaventa nach Goldau gebracht. Die Polybahn fährt zwar schon heute vollautomatisiert, das System wird jedoch im Rahmen der Sanierung auf den neusten Stand der Technik gebracht.

Danach geht es an die Aussenseite – die Verblechungen und die Fenster werden entfernt. Wie werden die Klebstoffe entfernt, die die Fenster befestigen? Mit Trockeneis! Minus 78 Grad treffen auf das Bähnli und entfernen sämtliche Klebstoffreste. Die Polybahn-Wagen erhalten eine Korrosionsbehandlung und werden vor dem Lackieren isoliert und verblecht. Die einzelnen Schritte sehen Sie im Bildslider.

Wenn wir die Bahn von der Seite betrachten, was fällt auf? Genau, die Schräge. Die Strecke vom Central zur Polyterrasse weist eine Steigung von 23% auf, welche in der Konstruktion der Bahn berücksichtig wurde. Für gewisse Arbeiten im Innenraum muss deshalb ein Extra-Boden, so genannte Trittbretter – eingesetzt werden, um eine exakte und gerade Installation zu gewährleisten.

Gemäss Andreas Rüegger ist bei einer Bahnsanierung eine gute Vorbereitung das A und O. Die vorbereiteten Konstruktionspläne müssen zwingend abgeglichen werden, sobald die Standseilbahn vor Ort eintrifft.. Denn früher wurde anders gebaut, was nicht passt wurde passend gemacht 😉. Heute bestehen andere technische Möglichkeiten. Somit sind massgeschneiderte Einzelanfertigungen vor Ort notwendig. Die grosse Herausforderung ist das Unvorhersehbare – zum Beispiel wieviel Rost verbirgt sich hinter einem Blech? Zum Glück hat das VBZ-Team den Oldtimer Polybahn immer gut gepflegt, es gab keine böse Überraschung.

Die zwei Polybahnwagen sind insgesamt zehn Wochen in der Werkstatt. Rund zwölf Personen aus der Mechanik, Lackiererei und Administration arbeiten während dieser Zeit an der Bahn. Die Sanierung läuft nach Plan.

A. Rüegger und M. Bär beim Besuch in der Werkstatt

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Freuen Sie sich auf den nächsten Blick hinter die Kulissen. Was hat das Filet mit der Polybahn zu tun?